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Marche VoyagerMarken - Orte | Urbino

Urbino

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Für den Reisenden in den Marken, der auf der Suche ist nach großer italienischer Kunst und Architektur, ist und bleibt Urbino eine der wichtigsten Städte, und die reizvollen Straßen und Gassen der Stadt belohnen auch den entdeckungsfreudigen Touristen.

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In der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts war der windige Hügel, auf dem die Stadt liegt, Schauplatz einer der glanzvollsten Höfe Europas. Herzog Federico da Montefeltro scharte die bedeutendsten Maler, Dichter und Gelehrten seiner Zeit um sich und beherbergte sie in einem der schönsten Renaissancepaläste Italiens, ein Palast, der noch heute ein beredtes Denkmal ist für diesen Inbegriff eines Renaissancemenschen.

Den schönsten ersten Blick auf die Stadt hat man, wenn man von Arezzo kommt. Dann werden Sie begrüßt von den märchenhaft schönen Zwillingstürmen des Palastes, die Urbinos unverwechselbare Silhouette bestimmen. Schon jetzt können Sie erkennen, daß der Palast von einem friedfertigen, in sich ruhenden Herrscher gebaut wurde, der es nicht nötig hatte, einzuschüchtern oder zu prahlen.

Lebhaftes Zentrum der Stadt ist die dreieckige Piazza della Repubblica, die in einer kleinen Senke zwischen zwei Buckeln eines Hügels liegt. Folgen Sie von hier aus den Schildern, die zum höher gelegenen Palazzo Ducale führen. Im Sommer ist er Di - So  von 9°°-19°° und am Mo von 9°°-14°° geöffnet.

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Wenn Sie vor dem Eingang stehen, sind Sie vielleicht etwas enttäuscht - zur Stadt hin präsentiert sich der Palast ziemlich durchschnittlich. Wenn Sie dann aber hineingehen, befinden Sie sich in einem der liebenswertesten und aufregendsten Paläste Italiens.

Der Innenhof setzt schon die Maßstäbe. Er ist ein Meisterwerk der Proportion und Lichtführung, alle Arbeiten sind ausgeführt von den geschicktesten Händen., um so bewundernswerter, als er der erste seiner Art ist; die anderen, die man sonst noch in Italien findet, sind bloße Kopien.

Nicht ein einziger Raum des gesamten Palastes ist konzipiert, um durch Größe einschüchternd zu wirken, sondern alles wurde gebaut für die darin lebenden Menschen und ihre Bedürfnisse und ausgestattet mit einer Schlichtheit, die aus gern gelebtem Leben resultiert.

Heute ist dort die Galleria Nazionale delle Marche untergebracht, eine bemerkenswerte Gemäldesammlung, darunter eines der schönsten und rätselhaftesten Bilder der Welt, Die Geißelung von Piero della Francesca.

Es gibt noch viele andere großartige Bilder zu sehen, z. B. Pieros Madonna di Senigallia, fast schon ein Interieur von Vermeer, Raffaellos La Muta, Die Stumme, das Portrait einer unbekannten Adligen, die so schaut, als ob sie sehr wohl sprechen könnte, wenn sie wollte, und eine sehr berühmte Darstellung der idealen Stadt, von einem unbekannten Künstler gemalt (vielleicht sogar von Piero della Francesca), ein Bild, das oft von Art-Designern in Büchern über die Renaissance herangezogen wird.

Der ungewöhnlichste Raum des ganzen Palastes ist das Studiolo des Herzogs. Sein winziges Arbeitszimmer ist gänzlich mit kunstvolll ausgeführten Trompe l'oil Intarsienarbeiten ausgekleidet, einige davon nach Motiven von Botticelli.

Um einen Eindruck davon zu bekommen, wie komplex die Organisationsstruktur des Palasthaushalts war, sollten Sie sich das ausgedehnte Labyrinth von Vorratsräumen,Küchen, Wäschereien, Ställen und sogar Kühlanlagen in den sotterranei oder Kellergeschoß anschauen.

Hinter dem großartigen Entwurf dieses Renaissancesitzes ohne jegliche Befestigungsanlage stehrt nicht das Genie eines einzigen Architekten, obwohl vieles auf Luciano Laurana und Francesco di Giorgio Martini zurückgeht. Das Ganze muß man wohl eher als Summe von Herzog Federicos aufgeklärt fortschrittlicher Schirmherrschaft verstehen.

Vom ganz frühen römischen Urbinum Metaurense sind nur wenige Spuren geblieben; einige davon sind zu sehen in der umfangreichen Sammlung alter Steininschriften im Archäologischen Museum im Erdgeschoß des Herzogspalastes.

Nahezu ganz Urbino, zumindest innerhalb der Stadtmauern, geht zurück auf das 15. und 16. Jahrhundert. Der Geist  von Federico würde sich auch heute nicht verirren im Gewirr der rosafarbenen Ziegelgassen.

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Giovanni Santi war Hofmaler in Urbino, dessen Schicksal es wahrscheinlich gewesen wäre, in der Rumpelkammer der Kunstgeschichte zu landen,wenn er nicht der Vater des göttlichen Raffaello gewesen wäre. Wohl zweifellos hat Raffaellos Kindheit am Hof dazu beigetragen, sein Genie zu entwickeln.Sein Geburtshaus ist jetzt ein hübsches kleines Museum; das schlichte Fresko der Madonna mit Kind in einem der Räume könnte eine seiner frühesten Arbeiten gewesen sein. Sie finden es in der Via Raffaello, die von der Piazza della Repubblica nach oben führt. Nehmen Sie den steilen Weg bis ganz nach oben auf sich bis zum schönen Denkmal von Raffaello, von wo aus Sie weite Blicke ins Land genießen können.

Wenn Sie jetzt noch nicht mit Kunst übersättigt sind, machen Sie sich auf zum Oratorio di San Giovanni Battista in der via Barocci. Sie finden eine kleine Kirche, die im Jahre 1416 von den marchigianischen Malern Jacopo und Lorenzo Salimbeni vom Boden bis zur Decke mit Fresken ausgemalt wurde. Kümmern Sie sich nicht darum, daß die beiden Brüder außerhalb der Marken kaum bekannt sind. Schauen Sie mit Ihren eigenen Augen, und genießen Sie die Schönheit ihrer ganz irdischen Sicht auf das Leben von Johannes dem Täufer oder eine grausame Kreuzigung - oder zählen Sie einfach, wie viele kleine verspielteHunde Sie auf diesen lebendigen Bildern ausmachen können.

Selten besucht, aber nichtdestotrotz sehenswert ist der Orto Botanico. Dieser kleine von einer Mauer umgebene botanische Garten ist voller seltener Pflanzen, man freut sich über etwas Schatten, und es gibt dort mit Sicherheit keine Gemälde.Der Eingang liegt an der via Bramante.

Legen Sie beim Verlassen von Urbino noch einen kleinen Halt ein, um in der schönen Kirche San Bernardino Herzog Federico und seinem Sohn Guidobaldo an ihren Gräbern die Ehre zu erweisen. Die Kirche wurde 1491 von Francesco di Giorgio Martini erbaut und steht auf dem Hügel oberhalb der Kreuzung  zur Straße nach Pesaro. Folgen Sie dort einfach den Schildern.

 


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