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Marche VoyagerMarken - Orte | Ancona

Ancona

Tour 4

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Es gibt Besucher, die Ancona, der größten Stadt der Marken und gleichzeitig auch ihre Hauptstadt, sofort wieder den Rücken kehren wollen. Im 2. Weltkrieg wurde die Stadt schwer zerbombt und dann 1972 durch ein großes Erdbeben in die Knie gezwungen. Viele der angeknacksten Gebäude warten noch heute auf eine Verschönerungskur.Geben Sie der Stadt etwas Zeit, dann geht es Ihnen vielleicht wie uns, und Sie entdecken den salzigen Charme dieser lebendigen Hafenstadt.

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Sie erstreckt sich auf zwei Hügeln, die um den Hafen wie ein Amphitheater  aufsteigen.

Gegründet wurde Ancona im 4. Jahrhundert  v. Chr. von griechischen Kolonisten aus Syrakus. Später haben die Römer diesen geschützt gelegenen Ankerplatz genutzt. Im Jahre 115 v. Chr., unter der Herrschaft von Kaiser Trajan, wurde der Hafen ausgebaut. Der feierliche marmorne Triumphbogen, der etwas verloren am Ende der Docks steht, erinnert an diese große Leistung.

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Im Mittelalter haben die Truppen der deutschen Kaiser, der Kirche und des Stadtstaates Venedig dafür gesorgt, daß Ancona nie die Chance hatte, eine eigene starke Seemacht zu werden. Im Jahre 1532 glitt es willfährig in die Hände des Kirchenstaates, unter dessen Fittichen es dann bis zur Einigung Italiens blieb.

Der älteste Teil der Stadt erstreckt sich auf dem Colle Guasco, dem Hügel oberhalb des Hafens. Ganz oben auf seiner Spitze, unberührt vom hektischen Getriebe der modernen City, steht Anconas schönste Kirche und weithin sichtbares Wahrzeichen, die mittelalterliche Kathedrale San Ciriaco, eine gelungene Mischung aus romanischen und gotischen Elementen. Im Halbdunkel des Innenraums erkennt man exotische byzantinische  Elemente, eine bemalte Holzdecke in Form eines umgedrehten Bootes und eine hoch aufragende zwölfseitige Kuppel - ein Ort, an den  man sich flüchten kann vor der sommerlichen Hitze.

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In der Krypta sind noch die Überreste eines antiken heidnischen Tempels zu erkennen, auf dem die Fundamente der jetzigen Kirche errichtet wurden.

Alles was sonst noch sehenswert ist, entdecken Sie am besten auf einem Spaziergang, der am unteren Ende des Corso Stamira, dort wo die eisernen Docks sind, beginnt. Werfen Sie einen Blick auf die venezianisch-gotische Fassade der zerstörten San Agostino Kirche, bevor Sie hinübergehen zur nahen Piazza della Repubblica, wo der Corso Garibaldi und der Corso Mazzini beginnen, die das Dreigestirn der parallel verlaufenden Hauptstraßen komplett machen.

Das Teatro delle Muse, das sich auf den Platz schiebt, stammt aus dem 19. Jahrhundert und wird schon seit geraumer Zeit restauriert.

Machen Sie jetzt einen kleinen Schlenker den Corso Mazzini hinauf zur Fontana del Calamo aus dem 16. Jahrhundert, eine genau ausgerichtete Reihe von 13 wasserspeienden Masken. Direkt am Brunnen ist unser Lieblingsanlaufpunkt, eine Bude, wo Austern und andere frische Meeresfrüchte verkauft werden; und da steht man dann und ißt, trinkt dazu einen trockenen Weißwein oder einen prickelnden Prosecco, und läßt es sich einfach gutgehen.

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Zurück zur Piazza della Repubblica, und dann schlendern Sie die via della Loggia entlang, um sich die statuengeschmückte  Loggia dei Mercanti anzusehen, ein hervorragendes Beispiel für die überladene Spätvenezianische Gotik (Venedigs Einfluß ist hier häufig zu spüren). Etwas weiter sehen Sie die einzigartige Stirnseite von Santa Maria della Piazza aus dem 13. Jahrhundert mit falschen Bogenreihen und üppigen steinernen Ornamenten. Im Kircheninnern kann man, dank einer in den Boden eingelassenen Glasplatte, die Überreste der noch älteren Kirche, die darunterliegt, sehen.

Dann geht es weiter die via Loggia entlang bis zur Piazza del Plebiscito, die beherrscht wird von einer prächtigen, jedoch beschädigten Statue von Papst Clemens XII. Ihm über die Schulter geschaut sehen Sie die neoklassische Kirche San Domenico mit einer bewegenden Kreuzigung von Tizian über dem Hochaltar.

Wenn Sie von der Piazza aufwärts zur via Pizzecolli gehen, befinden Sie sich mitten im ältesten Teil der Stadt. Die Hausnummer 17, der Palazzo Bosdari, beherbergt die Pinacoteca von Ancona. Sehenswert sind die kühle Madonna mit Kind von Crivelli, Tizians Jungfrau mit Kind und Heiligen und Lorenzo Lottos Sacra Conversazione.

Weiter oben, an der Piazza Stracca, können Sie Ihren Füßen einen Pause gönnen und aus der Vogelperspektive den tief unten liegenden Hafen bewundern.

Ein paar Schritte weiter, und Sie stehen vor dem Palazzo Ferretti mit dem Museo Archeologico delle Marcheututu, eine schöne Sammlung antiker Kleinigkeiten, schwarz-roten griechischen Vasen, etruskischen Bronzen und Schmuck aus der Steinzeit. Zeitweise sind hier auch die wunderschönen Bronze Dorati ausgestellt, eine Gruppe vergoldeter Bronzestatuen aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. Um die vollständige Geschichte dieser Figuren kennenzulernen, müssen Sie jedoch nach Pergola fahren. Dort in der Nähe wurden die Figuren gefunden.

Wenn Sie weiter die gewundenen Sträßchen hinauf über die stille Piazza del Senat und die via Giovanni XXIII gehen, erwischen Sie immer wieder einen Blick auf das römische Amphitheater.

Noch eine letzte kleine Anstrengung, und Sie sind auf dem Gipfel von Colle Guasco angelangt, mit einer atemberaubenden Sicht aufs Meer, im Rücken die wettergegerbte weiße Kathedrale.

Nach dem schwungvollen Rückweg ist genau die richtige Zeit für einen kleinen Meeresfrüchteimbiß an der Bude am Brunnen.

 


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